XLAB Science Festival 2024

XLAB Science Festival 2024

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XLAB Science Festival 2024 (Symbolbild)

XLAB Science Festival 2004 -2024 – eine bewährte Tradition setzt sich fort

Es gilt ein Jubiläum zu feiern. Aus Freude über den Einzug des XLAB Experimentallabor für junge Leute in das neue Gebäude auf dem Nordcampus der Universität – weit über Göttingen hinaus als das bunte Haus bekannt – haben wir das erste Science Festival 2004 veranstaltet.

Im Kern ist das Format gleichgeblieben: es gibt an zwei aufeinander folgenden Tagen jeweils drei Vorträge aus den Fachbieten der Naturwissenschaften und am Abend einen Vortrag in der Aula der Universität aus dem Bereich der Geisteswissenschaften.

Die Vortragsräume waren stets die größten Hörsäle der Fakultäten Chemie, Physik und Geowissenschaften und der Manfred-Eigen-Hörsaal im MPI für multidisziplinäre Naturwissenschaften oder wie am 29. und 30.1.2024 das Foyer des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung.

Das Programm 2024 hat einen Schwerpunkt auf der Astrophysik mit den Vorträgen von zwei Direktoren am MPS. Prof. Sami Solanki spricht über die Sonne, unseren lebensspenden Stern und Prof. Thorsten Kleine über die Entstehung unseres lebensfreundlichen Planten:  die Erde. Frau Prof. Angelika Brandt führt uns in die Tiefsee und berichtet von ihren Expeditionen im Aleutengraben.
Frau Prof. Melina Schuh, Direktorin am MPI für Multidisziplinäre Naturwissenschaften, erforscht die Entwicklung menschlicher Eizellen und sucht nach Antworten auf die Ursache von Kinderlosigkeit. 
Frau Prof. Rübsamen-Schaeff, Chemikerin und erfolgreiche Unternehmerin spricht über die Entdeckung des Anti-Virus Medikaments Letermovir, welches von großer Bedeutung für den Einsatz bei Immungeschwächten ist.
Den Abschlussvortrag am 30.1. um 14.00 wird der Astronaut, Dr. Thomas Reiter, über die europäische Raumfahrt halten. Thomas Reiter flog 1995 zur Raumstation MIR und unternahm als erster deutscher Raumfahrer einen Weltraumausstieg. Wir dürfen den authentischen Berichten aus dem Weltall mit Spannung entgegensehen.
Wir freuen uns auch auf den Abendvortrag von Prof. Dr. Horst Bredekamp mit dem Titel ‚Der Göttinger Vorstoß und die Idee des Planetarischen Museums‘, der einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und Zukunft der Museologie geben wird.

Im Oktober 2023


Prof. Dr. Eva-Maria Neher
Vorstandsvorsitzende der XLAB Stiftung
Gründerin und ehemalige Direktorin des XLAB Experimentallabors


Datum: Montag, 29. Januar 2024 und Dienstag, 30. Januar 2024

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg) – nur die Abendveranstaltung findet in der Aula am Wilhelmsplatz statt.

Programm des XLAB Science Festival 2024

Montag, 29. Januar 2024

Unser unruhiger und lebenspendender Stern, die Sonne

Prof. Dr. Sami Solanki

Prof. Dr. Sami Solanki

Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, Göttingen

29. Januar 2024
09:15 Uhr

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg oder Tammannstraße)

Abstract
Die Sonne, der leuchtende Kern des Sonnensystems, ist unser scheinbar immer gleicher Begleiter. Ihr Licht erhellt unsere Tage und hält die Erde warm. Ohne diese Wärme von der Sonne gäbe es kaum Leben auf der Erde. Gleichzeitig ist die Sonne auch ein unruhiger Stern. Sie zeigt viele aktiven Phänomenen wie dunkle Sonnenflecken, energiereiche Eruptionen und die riesigen koronalen Massenauswürfe bei denen sie einen Teil ihrer Atmosphäre in den Weltraum schleudert. Die Sonnenaktivität beeinflusst die Atmosphäre der Erde und kann Satelliten und andere technische Systeme stören oder gar zerstören. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Sonnenaktivität, deren Ursachen, wie auch deren Auswirkungen auf die Erde. Es wird auch kurz beschrieben, wie wir der Sonne ihre Geheimnisse entlocken.
Kurzlebenslauf Sami K. Solanki

Sami K. Solanki ist Sonnenphysiker und Direktor am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen. Er leitet die SUNRISE-Mission in Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrt-Agentur, des DLR, der NASA, der JAXA und der spanischen Raumfahrtbehörde und ist der Hauptverantwortliche (PI) für das SO/PHI-Instrument auf der Weltraummission Solar Orbiter von ESA und NASA, sowie Co-I bei einer Reihe weiterer Weltrauminstrumente. Er ist der Gründer und Sprecher der International Max Planck Research School on Solar System Science mit über 200 erfolgreichen Absolventen (von denen die meisten weiterhin erfolgreich als Wissenschaftler tätig sind). Neben zahlreichen Auszeichnungen und zwei Honorarprofessuren, hat er zuletzt den Hale-Preis der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft erhalten.

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AleutBio: Marin-biologische Tiefsee-Studien zur Biodiversität im Aleutengraben

Prof. Dr. Angelika Brandt

Prof. Dr. Angelika Brandt

Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt & Institut für Ökologie und Evolution der Goethe-Universität Frankfurt Leitung Abteilung Marine Zoologie & Mitglied des Direktoriums der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung

29. Januar 2024
11:00 Uhr

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg oder Tammannstraße)

Abstract
Die Expedition AleutBio (Aleutian Trench Biodiversity Studies, SO293) wurde vom 24.7.-6.9.2022 an Bord des Forschungsschiffs (FS) SONNE im nordöstlichen (NO) Pazifik, im Beringmeer sowie im Aleutengraben, durchgeführt. Das übergeordnete Ziel der Expedition, Veränderungen der Artenzusammensetzung zwischen dem Nordpazifik, dem Beringmeer und dem Arktischen Ozean in Zeiten raschen Klimawandels nachzuweisen.
Meeresasseln (Isopoda) gehören zu den vielfältigsten Makrofaunen in den benthischen Lebensräumen der Tiefsee. Die Mechanismen, die diese Vielfalt und die Verteilung der Isopodenarten in der Tiefsee bestimmen, sind jedoch noch immer unklar. Man geht jedoch davon aus, dass die räumliche Entfernung, das Vorhandensein biogeografischer Barrieren und die Fähigkeit zur Ausbreitung von adulten Tieren (alle Isopoden betreiben Brutpflege) wahrscheinlich wichtige Faktoren sind. Für AleutBio untersuchen wir Tiefsee-Isopodengemeinschaften aus abyssalen und hadalen Gebieten des Nordpazifiks, wo topografische und hydrografische Diskontinuitäten Ausbreitungsbarrieren darstellen, die die Verbreitung der Arten wahrscheinlich beeinflussen. Anhand morphologischer und genetischer Merkmale wollen wir wir die Artengrenzen und Diversitätsmuster ausgewählter Isopoden-Familien mit unterschiedlichen Mobilitätsgraden ermittelt. Insbesondere wollten wir untersuchen, welchen Einfluss bathymetrische Isolationsmechanismen, wie das Vorhandensein von Gräben und Bergrücken in der Region, sowie die geografische Entfernung zwischen den Standorten auf die Artenvielfalt haben. Die Studie wird zu unserem Verständnis der Entstehung der Tiefseediversität beitragen, soll aber auch Schätzungen der Artenvielfalt in einer Region liefern, die erheblichen Umweltveränderungen unterliegt.

Kurze Biographie
Prof. Dr. Angelika Brandt studierte Biologie, Anglistik und Pädagogik an der Universität Oldenburg. Sie wurde 1995 Universitätsprofessorin an der Universität Hamburg und Kuratorin der Abteilung Wirbellose II (Crustacea und Polychaeta) am Zoologischen Museum Hamburg, das sie von 2004-2009 leitete. Ihre Forschungen in der südpolaren Tiefsee wurden vom Time Magazin 2007 als eine der 10 bedeutendsten wissenschaftlichen Entdeckungen bezeichnet. Dafür vergab ihr National Geographic 2007 den Titel “Adventurer of the Year“ und SCAR die Medal for Excellences in der Polarforschung. Seit April 2017 ist sie Abteilungsleiterin der Marinen Zoologie des Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, seit 2022 Mitglied des Direktoriums. Sie ist außerdem Professorin an der Goethe-Universität. Sie erforscht die Makrofauna der Tiefsee und Polarregionen, bisher 29 Expeditionen durchgeführt und mehr als 400 Publikationen verfasst. Für die UN Dekade für Ozeanforschung und Nachhaltige Entwicklung vertrat A. Brandt die Mission „Clean Ocean“ mit einem internationalen Team für das Online-Laboratory. Während der „World Conference on Marine Biodiversity“ 2023 in Malaysien erhielt sie den Carlo Heip Preis für Exzellenz in der Meeresforschung.

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Die Entdeckung des Anti-Virus Medikaments Letermovir und sein Einsatz bei Immungeschwächten

Prof. Dr. Rübsamen-Schaeff

Prof. Dr. Rübsamen-Schaeff

Aufsichtsrat der AiCuris AG

29. Januar 2024
14:00 Uhr

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg oder Tammannstraße)

Abstract
Letermovir ist ein Medikament gegen ein weitverbreitetes Virus, das humane Cytomegalievirus. In Deutschland ist etwa die Hälfte der Bevölkerung damit infiziert. Obwohl dieses Virus für Immungeschwächte sehr gefährlich sein kann, gab es zuvor nur Medikamente mit schweren Nebenwirkungen, so dass es Ziel unserer Forschung bei Bayer war, ein hochwirksames und gut verträgliches und damit breit einsetzbares Medikament zu entwickeln. Dies bedeutete, ein anderes Ziel im Virus anzugreifen und dafür neue chemische Substanzen zu entdecken.
Es wurden insgesamt 3 verschiedene Substanzen erstmalig im Menschen geprüft, wobei 2 jedoch nicht die erforderlichen Spiegel aufwiesen. Als die dritte Substanz gerade entdeckt war, stellte Bayer die Forschung ein. Um weiterarbeiten zu können, musste eine neue Firma gegründet werden und neue Geldgeber gefunden werden. Beides gelang. Nachdem einige Hürden in der Prüfung am Menschen genommen waren, zeigte die Substanz generell gute Wirksamkeit und Verträglichkeit und die Frage stellte sich, ob die junge Firma sie alleine in dem Markt bringen sollte oder ob man dies mit einem großen Partner tun würde. Die Entscheidung fiel für die Partnerschaft mit MSD und heute steht das Medikament in den Apotheken der Welt. Nachdem es ursprünglich zur Unterdrückung des Virus nach Knochenmark-Transplantationen zugelassen war, zeigte eine kürzlich vollendete Studie, dass es auch generell sehr gut wirksam bei Nierentransplantierten ist und es ist jetzt auch in dieser Indikation zugelassen.
Ob man gegen ein bestimmtes Virus besser mit einem Medikament vorgeht oder mit einem Impfstoff liegt an der Art des Virus. Gegen Cytomegalieviren gibt es bis heute keinen Impfstoff, ebenso wie gegen HIV. Bei Corona war ein Impfstoff möglich, aber es sind auch Medikamente nötig, um die Folgen der Infektion zu beherrschen.

Lebenslauf Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff

Die promovierte Chemikerin leitete zunächst das Chemotherapeutische Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus in Frankfurt und baute es zu einer erfolgreichen akademischen Einrichtung der medizinischen Grundlagenforschung auf (1987-1993, Schwerpunkte: HIV, Onkologie). 1994 wechselte sie als Leiterin der Virusforschung zu Bayer und wurde 2001 Leiterin der gesamten Infektionsforschung. 2006 gründete Rübsamen-Schaeff die Biopharma-Firma AiCuris und leitete sie als Geschäftsführerin bis 2015. Das erste Medikament von AiCuris, PrevymisTM ist seit 2017 erfolgreich im Markt.
Prof. Rübsamen-Schaeff ist aktuell im Aufsichtsrat der AiCuris AG tätig und Mitglied des Aufsichtsrats und des Gesellschafterrats der Merck KGaA bzw. E.Merck KG. Sie ist Mitglied der Leopoldina und von acatech. Zu Ihren Auszeichnungen gehören u.a. der Deutsche Zukunftspreis, der Innovationspreis des Landes NRW, die Friedrich Löffler Medallie der Gesellschaft für Virologie, die Ernennung zur Distinguished Woman in Chemistry and Chemical Engineering seitens der IUPAC, die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft Deutscher Chemiker und das Bundesverdienstkreuz.

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Abendvortrag in der Aula am Wilhelmsplatz

Der Göttinger Vorstoß und die Idee des Planetarischen Museums

Prof. Dr. Horst Bredekamp

Senior Researcher, Exzellenzcluster Matters of Activity

29. Januar 2024
18:00 Uhr

Ort: Aula am Wilhelmsplatz, Wilhelmspl. 1, 37073 Göttingen

Abstract
Mit Blick auf das Göttinger Universitätsmuseum sprach Alexander von Humboldt vom »Glühen« der Exponate. In der Tat hat diese 1773 eingerichtete Sammlung weit ausgestrahlt. So hat sie aller Wahrscheinlichkeit nach die Idee Wilhelm von Humboldts angestoßen, die neu zu gründende Berliner Universität mit Teilen der im Berliner Schloss lozierten Sammlungen der Kunstkammer auszustatten. Es handelte sich um Versuche, die Welt als Ganzes in ausgewählten Repräsentationen zu begreifen und in ihrer Vielfalt zu würdigen. Die hier sich abzeichnende Idee des Weltmuseums ist seit geraumer Zeit überaus kontrovers diskutiert worden. Der Vortrag versucht darzulegen, dass diese Idee gleichsam postkritisch neu begründet werden könnte.

Curriculum Vitae
Horst Bredekamp ist Professor am Institut für Kunst- und Bildgeschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und seit 2019 Senior Co-Sprecher des Excellenzclusters Matters of Activity.
Als Autor von mehr dreißig Büchern und über 700 Artikeln hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den Sigmund Freud-Preis (2001), den Aby M. Warburg-Preis (2005), den Max-Planck-Forschungspreis (2006) und den Schiller-Preis (2017). Er ist Mitglied von insgesamt fünf Akademien sowie des Ordens Pour le Mérite.

Dienstag, 30. Januar 2024

Von der Erforschung der Eizelle bis zum Kinderwunsch

Prof. Dr. Melina Schuh

Prof. Dr. Melina Schuh

Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften, Göttingen

30. Januar 2024
09:15 Uhr

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg oder Tammannstraße)

Abstract
Etwa 10% aller Paare sind ungewollt kinderlos. Die Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch liegen häufig in der Eizelle. Mit zunehmendem Alter der Frau werden immer mehr Eizellen fehlerhaft. Melina Schuh, Direktorin am Max-Planck-Institut für multidisziplinäre Naturwissenschaften, erforscht, wie Eizellen entstehen, wie sie funktionieren und warum sie so häufig fehlerhaft sind. Dazu nutzt sie neue mikroskopische Methoden, mit denen sie zum Beispiel erstmals die Entwicklung menschlicher Eizellen live verfolgen konnte. Ihr Ziel ist es, Methoden zu entwickeln, mit denen sich mehr Paare ihren Kinderwunsch erfüllen können.

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Die Erde oder: Wie entsteht ein lebensfreundlicher Planet?

Prof. Dr. Thorsten Kleine

Prof. Dr. Thorsten Kleine

Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung

30. Januar 2024
11:00 Uhr

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg oder Tammannstraße)

Abstract
Eine der wichtigsten Voraussetzung für die Entstehung von Leben, wie wir es kennen, ist Wasser. Unseren eigenen Planeten hat das kühle Nass zur einzigen bewohnten (und möglicherweise einzigen lebensfreundlichen) Welt im Sonnensystem gemacht. Doch woher stammt das Wasser des blauen Planeten? War es Teil seines ursprünglichen Baumaterials oder ist es erst später durch Einschläge von Kometen und Asteroiden „zugereist“. In diesem Vortrag gehen wir der Herkunft des irdischen Wassers nach. Als Zeugen dienen uns Meteoriten. Das sind Bruchstücke von Asteroiden, die sich heute vorwiegend zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter finden und Informationen aus der Frühzeit der Planetenentstehung bewahrt haben.

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Raumfahrt in Europa – Aktuelle Entwicklungen, Perspektiven und Risiken

Dr. Thomas Reiter

Dr. Thomas Reiter

ehemaliger ESA-Astronaut

30. Januar 2024
14:00 Uhr

Ort: Max Planck Institut für Sonnensystemforschung, Justus-von-Liebig-Weg 3, Göttingen
(Buslinien 21/22, 23 – Haltestelle Kellnerweg oder Tammannstraße)

Abstract
Die Raumfahrt und die damit verbundenen Dienste sind für die Funktionsfähigkeit
unserer hochindustrialisierten Volkswirtschaften unverzichtbar geworden. Die
europäische Raumfahrtagentur ESA ist im gesamten Spektrum der
Raumfahrtdisziplinen tätig: von der Erdbeobachtung bis zur Exploration, von der
Entwicklung von Trägerraketen bis zur Kontrolle von Satelliten.
Insgesamt 23 Satelliten werden derzeit von der ESA im Erdorbit und im interplanetaren
Raum betrieben. Darüber hinaus beteiligt sich die ESA an der internationalen
Raumstation ISS, wo bisher 19 europäische Astronauten und Astronautinnen
umfassende wissenschaftliche Forschungen durchgeführt haben. In Kooperation mit
ihren internationalen Partnern bereitet die ESA astronautischen Missionen zum Mond
vor. Zu den weiteren Höhepunkten aktueller Explorations- und Wissenschaftsmissionen
zählen zwei Sonden, die unseren Nachbarplaneten Mars umkreisen, eine Sonde auf
dem Weg zum sonnennächsten Planeten Merkur und eine Sonde auf dem Weg zu den
Monden des Planeten Jupiter.
In Anbetracht der Bedeutung, welche Raumfahrtdienste für die Funktionsfähigkeit
unserer hochtechnisierten Ökonomien haben, gewinnt auch der Bereich „Sicherheit im
Weltraum“ zunehmend an Bedeutung.

CV
Geb. 1958 in Frankfurt am Main.
Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität der Bundeswehr in München. Abschluss 1982 als
Diplomingenieur. Als Pilot der Luftwaffe Einsatz auf den Mustern Alpha-Jet und Tornado. Von 1990 – 1992
Ausbildung zum Testpiloten an der WTD61 in Manching und an der Empire Test Pilot School in Boscombe Down,
England.
1992 Auswahl in das Astronautenkorps der ESA, und im März 1995 Nominierung zum Bordingenieur für die bis
dahin erste ESA-Langzeitmission ‘Euromir95‘ zur russischen Raumstation Mir.
Von September 1997 – März 1999 Kommandeur der Fliegenden Gruppe des Tornado-Jagdbombergeschwaders
38 ‘Friesland‘.
Im April 1999 Rückkehr zur ESA und Arbeit in verschiedenen Projektteams (ERA, ATV und Columbus), sowie die
Ausbildung für die erste europäische Langzeitmission zur ISS. Von Juli bis Dezember 2006 Einsatz als
Bordingenieur und Wissenschaftsastronaut an Bord der ISS. Die Gesamtdauer der beiden Weltraummissionen
beläuft sich auf 350 Tage. In dieser Zeit wurden mehr als 70 Experimente und 3 Außenbordeinsätze
durchgeführt.
Im Anschluss an die aktive Laufbahn als Astronaut erfolgte im Juli 2007 die Berufung als Mitglied des Vorstands
des DLR , zuständig für Raumfahrtforschung und -Entwicklung. Von April 2011 – Dez. 2015 Leitung des ESADirektorats für astronautische Raumfahrt und Missionsbetrieb mit Sitz in Darmstadt.
Von Januar 2016 bis Mai 2021 Koordinator Internationale Agenturen und Berater des ESA-Generaldirektors –
Eintritt in den Ruhestand im Juni 2021. Seit Januar 2022 Dozent an der Universität der Bundeswehr München im
Fachbereich Raumfahrttechnik.
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weitere Informationen zum Vortragenden

Informationen zu den Programmen der Science Festivals der Jahre 2004 bis 2023 finden Sie hier:
Science Festival 2004-2023

Diese Vortragsreihe bietet eine großartige Gelegenheit, sich mit führenden Expertinnen und Experten aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen auszutauschen und die neuesten Erkenntnisse und Forschungsergebnisse kennen zu lernen.

Da wir leider nicht über eine unbegrenzte Anzahl an Plätzen verfügen, bitten wir Gruppen, wie z.B. Schulklassen, sich für die Veranstaltungen anzumelden. Einen Link zur Anmeldung für die einzelnen Vorträge finden Sie am Ende der Seite.

Wir freuen uns darauf, Sie bei der wissenschaftlichen Vortragsreihe begrüßen zu dürfen und mit Ihnen eine inspirierende wissenschaftliche Erfahrung zu teilen.

Unser Poster zur Veranstaltung

Überblick über die Veranstaltung und Vorstellung des XLAB Schülerlabors in Göttingen.

Für das XLAB Science Festival vorbereitetes Foyer des Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.